Meine Augen begann freudig zu strahlen, als Nataniel meinte, ich bräuchte nur seinen Namen sagen, damit er zu mir kam. Ob ich Rowan damit ärgern konnte? Aber eigentlich wollte ich ihn ja nicht wütend machen. Also streckte ich den anderen Kindern, die blöd guckten, die Zunge raus. Ich hatte jetzt einen Schutzengel, und sie nicht! Als Katara dann meinte, dass ich es gut hätte, nickte ich. "Ich weiß!"
Ich lächelte über das ganze Gesicht als Nataniel meinte, dass ich tampfer war, und kuschelte mich dann gleich darauf an ihn, wobei ich auch einfach auf seinen Schoß krabbelte. "Ich hab mir Mühe gegeben." Meinte ich dann etwas kleinlaut. Immerhin hatte ich nicht das Gefühl gehabt, als ob ich Katara da wirklich helfen konnte. Aber wenn er das sagte, dann stimmte das auch! Als dann selbst Katara sich bedankte, waren auch schon die letzten Zweifel weg. "Bitte! Die waren aber auch gemein!" Dann fiel mir noch etwas ein. "Nataniel, du bist jetzt mein Schutzengel, ja?" Ich hatte es vorhin zwar schon beschlossen, aber er musste es ja auch wissen.
Händchen haltend folgte ich den Beiden. Ich fand das toll das er solange bei uns blieb. Und noch besser fand ich es, dass wir heute keinen Unterricht mehr hatten. Kataras Frage verunsicherte mich dann aber etwas. "Wir gehen morgen einfach nicht in die Schule!" Ich würde mich einfach krankstellen. Oder ich würde zu Rowan gehen. Er wusste ja noch nicht einmal, dass Shiro mich schon in eine Schule gesteckt hatte.
"Nein. Du hast rote Augen. Stimmts Nataniel? Sie hat rote Augen." Bestand ich weiter auf meine Aussage. Ich war doch nicht blind. Ich konnte das ganz genau sehen. Aber weiter hinterfragen tat ich das natürlich nicht. Versuchte nur kurz nachzudenken. "Rowan holt mich nicht ab. Und Shiro auch nicht. Aber Nezu." Die Uhr konnte ich nicht, weshalb es doch gut war, dass Rin das wusste, wann sie denn kommen würden.
Unsicher sah ich zwischen Nataniel und der Lehrerin hin und her. Das war genau die Frau, die wir vorhin noch im Unterricht gehabt hatten. Und anstatt auf Nataniels Vorwurf einzugehen, regte sie sich auf, dass ich für Katara ein schlechter Einfluss war, und die anderen Schüler angestiftet hatte. Immerhin hatte es sowas wie jetzt vorhin ja noch nie in der Schule gegeben. Man merkte wohl, dass sie mich nicht leiden konnte. Aber das beruhte ja auf Gegenseitigkeit. Ich hörte da gar nicht wirklich zu, betrachtete nun stattdessen neugierig Katara. "Hattest du schon immer rote Augen?" Fragte ich verwirrt. Der andere Lehrer hatte sich wohl mit den restlichen Schülern zurück gezogen. Den Drachen hielt ich jetzt natürlich fest in der Hand. Nochmal fallen lassen wollte ich ihn nicht.
Ich brauchte noch ein wenig, aber langsam beruhigte ich mich wieder. Ich war einfach froh, dass es jetzt vorbei war. Als Katara dann nachfragte, nickte ich leicht. Komisch, irgendwie war ich jetzt müde. "Ja. Ist er nicht toll?" Meinte ich lächelnd, während ich Nataniel dankbar umarmte. Allerdings kam nun jetzt auch die Pausenaufsicht wieder, die für kurze Zeit verschwunden war. Und die wollte natürlich wissen, was hier los war. Ich zog etwas den Kopf ein. Immerhin blutete ja wegen mir einer auf der Unterlippe.
Mühevoll hatte ich versucht, das Kind über mir von mir runter zu bekommen. Leider hatte das nicht so funktioniert wie ich wollte, und so war nur noch ein dumpfes weinen zu hören, bis plötzlich das Gewicht von mir runter genommen wurde. Ich merkte schon an der Stimme, dass es Nataniel war, und obwohl ich mich wegen seiner etwas wütenden Stimme erschreckte, vergrub ich doch ziemlich schnell mein Gesicht in seiner Brust. Nataniel war da, also war jetzt alles gut! Ja, jetzt war er offiziell mein Schutzengel. "Aber...aber Katara ist lieb! Auf sie nicht böse sein..." Schluchzte ich noch zwischendurch, während ich versuchte mich wieder zu beruhigen.
Die anderen Kinder lachten nur, während sie uns nun alle gleichzeitig immer wieder als Lügner bezeichneten. Es war wohl ein Wunder, dass noch kein Lehrer aufgetaucht war. Ich schlug während dessen mit meinen kleinen Fäusten um mich, um mich irgendwie wieder von den anderen Kindern loszureißen. "Lasst uns in Ruhe!" Schluchzte ich, während ich mit anlauf gegen das Kind rannte, das Katara an den Haaren zog. Dabei flog ich zwar um, zwei andere aber auch. Hier war wohl das reinste Chaos.
Überfordert sah ich dabei zu, wie die anderen an Kataras Haaren rumzogen, und sie anfing zu weinen. Doch bevor ich irgendwas machen konnte, wurde das selbe bei mir gemacht. Reflexartig hob ich meine Hand um mich zu wehren, doch da traf wohl mein Drache den ich immer noch in der Hand hielt das andere Kind an der Unterlippe, die daraufhin begann zu bluten. Sofort fing es an zu weinen, weshalb ich den Drachen erschrocken los ließ, mich dann aber entschied, trotzdem Katara zu helfen. Mühevoll versuchte ich, das andere Kind von ihr weg zu ziehen. Das war aber gar nicht so einfach, wenn zwei andere versuchten, dich davon abzuhalten. Das mir selbst langsam Tränen in die Augen stiegen, bemerkte ich kaum. Die ganze Situation überforderte mich eben.
"Wir lügen nicht! Ich kann euch das beweisen!" Ich bekam selber ein mulmiges Gefühl, aber ich wollte die anderen eben weiter davon überzeugen, dass wir recht hatten! Doch anscheinend war ihnen das egal. "Stimmt nicht! Meine Mama hat gesagt, dass das alles nur Märchen sind! Die gibt es nicht!" Eines der Kinder näherte sich uns, und begann an Kataras Haare rumzuziehen, was natürlich auch die anderen dazu animierte, böse zu werden.
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