Und da bestellte sie dem Käsekuchen. Immerhin war ich wohl zu genüge ernstzunehmend, dass man meinen Vorschlägen auch nachging. Langsam trank ich den letzten Schluck, den ich von meinem Kaffee hatte und erwischte mich dabei der jungen Frau zuzusehen, bei dem, was sie machte, obwohl es nun wirklich nicht viel war. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl sie ansehen zu müssen, es war fast schon etwas… nein, einfach merkwürdig. War ich nun etwa schon zu lange von Sarah getrennt, dass ichs einfach nötig hatte oder fand ich ihr Aussehen wirklich einfach nur irgendwie sehr fesselnd?
Zugegeben war ich etwas überrascht von dem, was sie sagte. Also.. klar, rein biologisch gesehen hatte sie da ja absolut Recht, aber der Ton, in dem sie das… ich war ja kein völliger Idiot, ich wusste, wie das rüberkommen sollte, aber ich verstand nicht so ganz warum, weil ich… ich war ich! Da macht man nicht mal nen Versuch oder Spaß, das wollte man sich doch nicht antun! Also räusperte ich mich einmal verlegen und nickte, blickte etwas zur Seite „Ja… Sie sollten den wirklich probieren, wird Sie nicht enttäuschen.“ murmelte ich dann doch noch schnell, da so völlige Stille dann ja doch etwas merkwürdig gekommen wäre.
Ich schnaubte amüsiert. Ja, sie könnte die Herren vielleicht sogar wirklich motivieren, so wie ich die Jungs aus meinen Klassen kannte würden die sich ziemlich in sie vergucken. „Männlich is an denen nicht viel, verhalten sich noch manchmal wie übergroße Kinder.“ beschwerte ich mich gespielt über meine Schüler, doch sah dann auf eine der Karten bei ihrer nächsten Frage „Stammgast bin ich nicht, nein nicht wirklich, aber der Käsekuchen hier ist sehr gut.“ überlegte ich laut.
„Bestens vielen Dank.“ antwortete ich und erhob mich ebenfalls langsam, da ich schließlich auch nachhause wollte, ich hatte dann ja doch zu viel Menschenkontakt gehabt heute. „Ja.. ja ebenso.“ ich nahm die Leine meines Hundes und machte ein aufforderndes Klick-Geräusch, als Zeichen, dass wir jetzt gehen. Der dunkle Schäferhund schien zwar zuerst nicht so begeistert von seiner neuen Freundin weggebracht zu werden, aber auch gür ihn war es ja ein längerer Tag gewesen. Dann verließen wir auch das Café und gingen zum Auto. [End]
„Wir haben keine Verabre-“ wollte ich entgegnen, als etwas zu piepsen begann und ich die Augen irritiert schweifen ließ, bis Min... verlegen wandte ich den Blick ab, als sie ihr.. komisches Piepseding aus ihrem.. Oberteil holte. „Is schon gut, ich.. ich melde mich irgendwann.“ vielleicht... wohl eher nicht. So war ich einfach nicht. Außerdem, wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie nochmal sah? Kaum war Min gegangen kam auch schon die blauäugige Kellnerin und ich sah auf. „Äh.. ja, gerne.“ ich zog meinen Geldbeutel hervor und legte einen geraden Betrag auf den Tisch und packte den Geldbeutel wieder ein „Das stimmt so.“ überließ ich ihr so also etwas Trinkgeld. „Gar kein Thema, sie hat sich ja schließlich gut benommen.“
Meine Miene blieb unverändert, selbst als sie lachte. Klar, es war witzig und so, aber ich hatte das völlig ernst gemeint. „Ich bin nicht merkwürdig..“ doch ich war manchmal schon ziemlich seltsam „..Ich hab schlicht und ergreifend nur kein Bock auf sowas.“ murrte ich und sah meine Gegenüber an. Ich war auch gar nicht so der Typ für... Verabredungen, kennenlernen und so. In der Schule, auf der Uni oder auf der Arbeit wäre das was anderes, da bin ich gezwungen Menschen täglich zu sehen, da baut sich sowas von allein auf, aber... ne. Echt nicht. Ich schabte gerade noch den Rest der Sahne, die auf der Torte war vom Teller, als mir eigentlich mal bewusst wurde, was ich hier eigentlich tat. Wie um alles in der Welt hatte mich Min überhaupt dazu bewegen können mit ihr in ein Café zu gehen? Vielleicht ja war ich ja doch etwas einsamer als ich dachte, aber das zugeben würde ich sicher nicht.
„Zerberus ist aber auch kein sonderlich schönes Vieh, da ist es verständlich, dass man den nicht mag.“ konnte ich doch nicht wissen, dass es dieses Wesen wirklich gab und meine Begleitung das Ding wohl sogar schon mal mit eigenen Augen gesehen hat. Aber ich kannte Bilder und die sahen eben sehr unschön aus. „Dann sage ich, dass ich schwul bin.“ antwortete ich trocken auf ihre Frage. Mich nach einer Verabredung fragen... tse, war doch lächerlich.
Auf ihre Aussage, dass ich ein schlechter Lügner war brummte ich bloß unzufrieden und aß von meinem Tortenstück weiter, da mir auch nichts einfiel, was ich entgegnen hätte können. Dann folgte ich knapp ihrem Blick und sah dann, als sie weitersprach, zu der blonden Kellnerin, dann sah ich aber zu Min zurück, lehnte mich nach hinten und verschränkte die Arme „Ich verabrede mich ganz sicher mit niemandem. Außerdem... die ist doch völlig über meiner Liga, die hat sicher einen Freund.“ ich schnaubte und lehnte mich wieder nach vorn, um melne Tasse zu nehmen „Und außerdem...“ ich trank den Rest aus „...außerdem ist es nun wirklich kein Schicksal, dass sie auch Hunde mag, du magst doch auch Hunde. Nur Idioten mögen keine Hunde.“
„Ich bin nicht einsam!“ murrte ich schnippisch und kniff die Augen zusammen. Ja, total glaubwürdig, würde sogar ein Blinder sehen, dass ich da definitiv meine Probleme hatte das zuzugeben. Aber ich versuchte mir ja selbst ständig einzureden, dass es mir gut ging, dass ich mich so ja auch besser auf mich selbst konzentrieren könne, aber eigentlich hatte ich echt nichts mehr im Griff, außer vielleicht meinen Garten. „Ja, ich kann ja nicht auf ewig die Arschkarte ziehen...“ kam es murmelnd von mir.
Ich schnaubte amüsiert „Ja, was ich dafür geben würde an seiner Stelle zu sein. Der hats einfach.“ und ich? Ich schlug mich damit herum, ob ich nicht vielleicht doch schon wieder nachgeben und verzeihen und vergeben sollte, weil ich einfach nicht die Eier dazu hatte eine endgültige Entscheidung zu treffen, die ich definitiv treffen musste und sollte. Mir entkam ein tiefes Seufzen „Die habens einfach, die müssen sich keine Gedanken über etwas machen.“ murmelte ich und lehnte mich etwas zurück, nahm meine Tasse in die Hand, blickte die beiden Schäferhunde an.
Ich kaute das Stückchen Torte, schluckte. „Ich bin still, weil ich froh bin endlich meine Bestellung in mich aufnehmen zu können.“ erklärte ich mich und sah die junge Frau vor mir an. Sauer? Auf sie? Wofür? Dass sie mich ein bisschen geärgert hatte? „Mach dir mal keine Sorgen, ich kenne dich noch gar nicht lang genug, als dass ich irgendwie sauer sein könnte.“ sprach ich meine Gedanken dann schließlich auch aus.
"Hab ich gern gemacht, alles gut." erwiderte ich bloß abwinkend und setzte mich dann auch schon auf meinen Platz zurück, wo ich auch endlich begann etwas von meinem Cappuccino zu trinken und dem Tortenstück zu essen. Der Kaffee war schon etwas abgekühlt, aber schmeckte trotzdem noch und die Torte? Die war perfekt.
"Ich seh ganz sich nicht knuffig aus..." brummte ich leise zu der Schwarzhaarigen hinüber. Als Teresa fragte, wie sie das wieder gut machen könne lag mir schon eine wohl eher bissige Bemerkung auf der Zunge, doch da kam schon neue Kundschaft und sie entschuldigte sich, wobei sie sich aber wohl so beeilte, dass auf den Hintern fiel, was mich kurz selbst etwas zucken ließ. Da warf mir Juma auch schon einen verurteilenden Blick zu. Mir entfuhr ein resigniertes Seufzen und ich stand auf, um der blonden Kellnerin zurück auf die Beine zu helfen. Ja, was war ich doch so gut erzogen, blablabla... "Nicht wieder hinfallen, ja? Soll auf Dauer gar nicht so gesund sein." da konnte ich mir bestimmt gleich was von Min anhören... juhu.
Ich hatte zwar gehört, dass Teresa mich Mins ´Liebsten´ genannt hatte, aber ich hatte es einfach dabei belassen, irgendetwas zu erklären war.. war mir zu anstrengend. Ich verschränkte langsam ein wenig die Arme und lehnte mich an die Stuhllehne, sah zu der Blondine runter, die sich vor den Schäferhunden in die Hocke begeben hatte. "Das passt schon, keine Sorge, machen Sie ruhig ihr Ding und wir haben die beiden hier schon im Griff." die überraschte Reaktion auf Mins Worte erwiderte ich mit einem Schulterzucken "Jaaa, meine Freundin-" ich blickte meine Begleitung aus dem Augenwinkel an "-hat einfach gerne ihren Spaß damit mich in Verlegenheit zu bringen." wir kannten uns wohl kaum drei Stunden und doch konnten wir auf Leute wirken, als seien wir ein Paar? Beeindruckend, aber es störte mich auch gar nicht zu sehr.
Mins Bemerkung hörte ich zwar genau, bedachte sie aber nur mit einem eher mürrischen Blick aus dem Augenwinkel. Ich war nicht sauer auf sie, nein, aber ich war schlicht und ergreifend einfach überfordert, was mich in mein sonstiges Erscheinungsbild fallen ließ. Ich war alles andere als ein Frauenheld, selbst wenn ich mal aus mir rauskäme, das würde es vielleicht sogar noch schlimmer machen. Ich hoffte ja schon, dass die Kellnerin einfach wieder ging, aber Teresa schien genau so überrascht wie ich, als sich Milly, so hieß wohl ihre Hündin, einfach neben Juma legte, der wie blöd mit dem Schwanz wedelte und verspielt knurrte. Na immerhin war der zufrieden... "Ich glaube ja nicht, dass Milly kommen will..." merkte ich an und hob eine Braue, den Blick auf die beiden Hunde gerichtet.
"Ja.. jeder mag Juma." pflichtete ich brummend bei und begann mit einer Serviette meine Hose sauber zu machen, aber das funktionierte eher so semi-gut. Scheiß drauf... Ich sah nur kurz zu Min, wirkte wie ein Vater, der seine Tochter ermahnte sich zu benehmen. Mich machte das ziemlich nervös, musste mir nicht noch unangenehmer werden, wenn wer anders das hörte und da stand Teresa auch schon wieder am Tisch und ich sah zu ihr auf. "Juma ist wohl einfach ein Frauenmagnet, dafür können Sie ja nichts." meinte ich trocken und sah auf meinen Hund herab. Ja. Frauenmagnet. Hübsche Frauen und Hunde zog er an, war super toll.
"Ich bin nicht schüchtern, aber.." wie sie sich so über die Lippen leckte brachte mich zum Stutzen. Ähhh...ja genau, ´aber´ was? Ich war wirklich nicht schüchtern. Klar, ich war auch keiner dieser protzigen Machos, die meinten sie könnten jede x-beliebige Frau flachlegen, aber mit diesen Flirtereien war ich einfach nicht so.. ich war einfach aus der Übung! Ich hatte meine noch recht volle Tasse angehoben, um einen Schluck zu nehmen, da ließ mich ein plötzliches Bellen unmittelbar zu meinen Füßen zusammenzucken und ich Idiot hatte den Kaffee nun auf der Hose, zumindest ein bisschen von dem, was über den Rand geschwappt ist "Fuck..!" Mein Blick glitt zu Juma, von dem das Bellen gekommen war und... äh. Der Schäferhund schien sich zu freuen undzwar über eine Artgenossin und ich blinzelte etwas irritiert. Wo kam das Ding denn nun her? Min hatte mich ziemlich erfolgreich abgelenkt, wie es schien. Aber wem gehörte denn nun dieser Hund?
Die Röte wollte gar nicht mehr von meinen Wangen runter, während sie einfach weitermachte und mich nur noch mehr in Verlegenheit brachte. Das konnte doch wirklich nicht... "Min!" zischte ich mahnend und es fühlte sich beinahe an, als würden wir uns schon länger kennen und ganz üblich solche Scherze machen um den jeweils anderen etwas zu ärgern, aber als die Blondine dann wieder kam sah ich auf den Tisch, wo die Sachen abgestellt wurden, legte mir die Hand auf die Stirn, damit sie nicht sah, wie rot ich war. "Ja, ja vielen Dank..." murmelte ich bemüht beherrscht und nickte einmal. Ich kam aber nicht drumherum mir ihren Namen nochmal kurz durch den Kopf gehen zu lassen. Teresa also.. nicht relevant, aber gut zu wissen, oder?
Meine Augen weiteten sich bei Mins Antwort und ich rückte mir etwas überfordert die Brille zurecht. Doch noch bevor ich antworten konnte, war die Kellnerin schon am Tisch, weshalb ich wahrscheinlich etwas verwirrt wirkte, doch nachdem ich mich dann bedankt hatte, als sie wieder ging, sah ich zu meiner Gegenüber zurück und wirkte noch immer etwas erschrocken "Ich glaube so wie du grade aussiehst reicht mir vollkommen, ich brauch nicht mehr.." murmelte ich nun etwas perplex und fuhr mir durch die Haare. Nicht, dass sie nicht attraktiv wäre, das war sie, aber.. das... nein. Natürlich war das nur ein Scherz gewesen, aber damit umgehen hatte ich nicht so ganz drauf.
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